Warum entscheiden sich Maltipoo-Züchter für die Zucht, während so viele Herzen auf vier Pfoten in Tierheimen sehnsüchtig auf ein liebevolles Zuhause warten?
Zunächst einmal übt die gegenwärtige Population von Hunden keinen direkten Einfluss auf die Hunde aus, die morgen bei Züchtern geboren werden. Sollten ab sofort keine Welpen mehr nirgens geboren werden - auch wären Züchter nicht mehr bereit, mit ihren Hündinnen Welpen zu zeugen, würden Hunde als Spezies innerhalb von etwa 10 Jahren unwiederbringlich aussterben.
In ganz Deutschland gibt es über 10 Millionen Hunde. (Stand 2024). Um das Zusammenleben mit Hunden nachhaltig zu sichern, braucht es eigentlich MEHR engagierte deutsche Züchter, die sich der sorgfältigen Betreuung trächtiger Hündinnen und der Aufzucht der Welpen widmen - denn die Liebe zwischen Menschen und Hunden ist tief verwurzelt. In etwa 12 Jahren planen diese Familien, nachdem sie sich von ihrem jetzigen Hund verabschiedet haben, erneut einen Welpen in ihr Zuhause aufzunehmen, denn die meisten Menschen erleben Hunde als echte Bereicherung. Gleichzeitig leben Hunde leider nicht für immer.
Um also die Anzahl der Hunde konstant zu halten, sind jährlich mehr als 800.000 Welpen erforderlich, die idealerweise von deutschen Züchtern mit Engagement und Hingabe bei der sorgfältigen Pflege trächtiger Hündinnen und der liebevollen Aufzucht der Welpen stammen.
In Deutschland gibt es, anders als oft angenommen, eigentlich NICHT genug Welpen (Ich meine damit, die Welpen, die tatsächlich in Deutschland geboren werden), selbst wenn viele Menschen irrtümlich glauben, dass die Tierheime überfüllt mit kleine flauschige Welpen/Hunde sind. Ein genauerer Blick offenbart jedoch:
1. Im Tierheim sind in der Regel vor allem große Hunderassen zu finden. Kleine, süße und flauschige Maltipoos werden entweder kaum abgegeben oder haben bereits eine Warteliste von zehn Interessenten,
2. dass ein Großteil der Hunde in den Tierheimen ursprünglich von Organisationen aus Ländern wie Kroatien, Rumänien, Bulgarien und Spanien importiert wurde, die sich selbst als Tierschützer bezeichnen. Diese Gruppen sammeln ausländische Straßenhunde oder im Ausland in Tierheime abgegebene (eventuell Vermisste) und entlaufene Hunde, oft ohne Kosten(Denn das örtliche Tierheim im Ausland beschäftigt in der Regel Tierärzte als Angestellte und gibt die Hunde mit allen Impfungen, Entwurmungen sowie kastriert fast kostenlos ab), und bringen sie dann nach Deutschland, wo sie für mehrere hundert Euro verkauft werden. Es ist nicht unüblich, dass 10 bis 20 Hunde direkt aus ausländischen Tierheimen in Autos geladen und zu Familien gefahren werden, wo sie schlichtweg vor der Tür abgesetzt werden. Sollte die aufnehmende Familie mit dem Hund nicht zurechtkommen – was häufig der Fall ist, insbesondere bei Ersthundebesitzern, die aus einem missverstandenen Sinn für Tierliebe gerade solche Hunde aufnehmen – enden diese Tiere oft in deutschen Tierheimen, wo sie Jahre ihres Lebens verbringen. Eine angemessenere Lösung wäre, solche Hunde in ihren Ursprungsländern liebevoll zu vermitteln bzw. die ursprünglichen Besitzer finden oder, falls es an Hunde handelt die mit menschlicher Obhut tatsächlich nicht zurechtkommen ("Echte" Straßenhunde sind gar nicht so häufig, wie man sich denkt. "Echte" Straßenhunde, die in Freiheit geboren sind, zeigen Anpassungsschwierigkeiten: Sie sind an die Freiheit gewöhnt, haben Probleme beim Laufen an der Leine, sind nicht stubenrein, möchten oft nicht von Menschen berührt werden und haben Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Hunden.) zu kastrieren, in ihrer gewohnten Umgebung freizulassen und bis zum Lebensende zu versorgen. So könnten in maximal 10 Jahren keine Hunde mehr auf der Straße leben müssen.
Wenn also sich jene, die sich als Tierschützer ausgeben darauf fokussieren würden, alle "Echte" Straßenhunde zu kastrieren und sie in ihrer angestammten Umgebung zu versorgen, könnten wir in etwa 10 Jahren das Phänomen der hilfsbedürftigen Straßenhunde weitgehend eliminieren. Ich selbst stehe kurz vor meinem 50. Lebensjahr und stelle fest, dass diese selbsternannten Tierschützer in meiner Lebensspanne bereits mehrfach die Chance gehabt hätten, das Leid der Straßenhunde zu beenden – und doch scheint sich nichts zu ändern. Im Gegenteil, es scheint, als ob die Zahl der angeblich aufgefundenen Welpen stetig zunimmt.
Einheimische bekommen währenddessen vor Ort keine Hunde aus dem Tierheim.
Ja, Sie haben richtig gelesen: Einheimische erhalten vor Ort oft keine Hunde aus dem Tierheim.
Woher ich das weiß? Ich habe in Spanien gelebt, bevor ich nach Franken(Deutchland) gezogen bin. Dort wollten wir einen Welpen aus dem Tierheim adoptieren bzw. kaufen. Uns wurde mitgeteilt, dass alle Hunde, die wir ausgewählt hatten und die uns gefielen, bereits von deutschen Tierschützern reserviert waren. Dadurch scheint es, als gingen die Einheimischen offensichtlich leer aus. Gleichzeitig stoße ich oft auf deutschen Seiten auf die Aussage, dass niemand diese Hunde in Spanien haben möchte. Beweise über mein Leben in Spanien kann ich gerne vorlegen. Es handelt sich ausdrücklich um meine ganz persönlichen Erfahrungen.
Wer denkt, Spanier oder andere Ausländer hätten kein Herz für Tiere, liegt falsch. Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass Menschen in bestimmten Ländern, wie Spanien, weniger Mitgefühl und Liebe für Tiere zeigen. Dieser Glaube stützt sich nicht auf die Realität. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. In Spanien beispielsweise haben 27 Prozent der Haushalte mindestens einen Hund, ein Zeugnis dafür, dass viele Menschen dort Tiere als Teil ihrer Familie betrachten und mit großer Zuneigung und Verantwortung behandeln. Dies ist kein isolierter Fall; in Polen finden wir eine noch höhere Rate mit geschätzten 49 Prozent der Haushalte, die mindestens einen Hund besitzen, und in Rumänien sind es 43 Prozent.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass in diesen Ländern eine tiefe Verbundenheit mit Tieren besteht, die nicht aus einem Wunsch heraus entsteht, anderen zu imponieren oder Status zu demonstrieren, sondern vielmehr aus einem echten Gefühl der Liebe und Verantwortung für ihre tierischen Begleiter. In diesen Haushalten werden Tiere als wertvolle Familienmitglieder angesehen, die mit Liebe, Fürsorge und Respekt behandelt werden.
Es ist wichtig, unsere Perspektiven zu erweitern und zu erkennen, dass die Liebe und Fürsorge für Tiere ein universelles Phänomen ist, das nicht durch kulturelle oder geografische Grenzen eingeschränkt wird. Die Fähigkeit, Liebe zu geben und zu empfangen, ist eine der schönsten Eigenschaften, die Menschen überall auf der Welt mit ihren tierischen Gefährten teilen.
Tierschutz vor ORT
Es könnte sein, dass Einheimische vielleicht kein Interesse an Hunden aus Tierheimen haben; wir nehmen das mal so an, obwohl wir eine andere Meinung vertreten. Als wir in Spanien ein Tierheim besuchten - wie bereits erwähnt wurde - bekamen wir keinen Hund, da quasi alle Hunde und Welpen für die Tierschützer reserviert waren. (..und es waren dort unzählige Welpen!)
Aber nehmen wir einmal an, niemand möchte die Tierheimhunde und Welpen.
Mein Hauptkritikpunkt an diesen Organisationen ist ihre Weigerung, die Tiere zurückzunehmen und Verantwortung zu übernehmen, sollte eine Vermittlung scheitern. Sie liefern die Hunde einfach aus - kasieren einige tausend Euro pro Fahrt - und überlassen sie dann ihrem Schicksal, was in meinen Augen keinen echten Tierschutz darstellt. In der besten Interpretation handelt es sich hierbei um eine falsch verstandene Tierliebe. Ich habe wiederholt auf verschiedenen Webseiten gelesen, dass die Pflege in deutschen Tierheimen angeblich besser sei und man es schon als Erfolg betrachtet, die Tiere dort gelandet sind. Es fällt mir schwer, angemessene Worte zu finden, um meine Bestürzung über solch eine Aussage zu kommentieren. Noch erschreckender ist die Argumentation, dass es völlig normal sei, einen Straßenhund aufgrund von Bildern im Internet zu "bestellen", solange wir Tomaten und Käse aus Holland und unseren Wein aus den USA beziehen. Meiner Meinung nach sollten diese Personen gesetzlich dazu verpflichtet werden, sich um die von ihnen vermittelten Hunde zu kümmern, damit diese nicht jahrelang in Tierheimen enden - Ebenso wie es alle seriösen deutschen Züchter tun.
Es ist bemerkenswert, wie viel Mühe und Aufwand in die Vermittlung der Hunde investiert wird, solange sie sich noch im Ausland befinden. Kommt jedoch eine Familie mit dem Tier nicht zurecht, wird für die weitere Vermittlung kaum noch Anstrengung unternommen – ebenso wenig wird gehandelt, wenn der Hund in einem deutschen Tierheim landet.
Diese Zeilen spiegeln ausschließlich meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen wider. Es mag durchaus auch aufrichtige Tierschützer geben, auch wenn ich persönlich noch keinen getroffen habe.
Mein Anliegen ist es, zu betonen, dass man die wertvolle Arbeit deutscher Züchter wertschätzen und respektieren sollte. Bevor man vorschnell urteilt oder Kritik übt, lohnt es sich, genauer hinzusehen und zu hinterfragen, ob die tatsächliche Ursache für die volle Belegung der Tierheime wirklich den deutschen Züchtern zuzuschreiben ist.
Alle deutschen Züchter, die mir bekannt sind und Tiere mit Stammbaum züchten, übernehmen eine lebenslange Verantwortung für ihre Nachkommen. Sie tragen die Bürde, sich ein Leben lang um ihre Nachkommen zu kümmern, bereit, jeden einzelnen Hund zurückzunehmen und ihm ein neues Zuhause zu geben, um das Schicksal im Tierheim zu verhindern.
Hiermit möchte ich NICHT suggerieren, dass Welpen von Züchter als eine Art finanzielle Investition betrachtet werden sollten, eine Art Vermögensanlage - bei der der Züchter in finanziellen Notlagen als eine Art Rückkaufgarantie dient. Es erfüllt mich mit Traurigkeit, darauf hinweisen zu müssen -dies extra betonen zu müssen- , doch habe ich tatsächlich schon des Öfteren erlebt, dass Familien irrigerweise annahmen, die von ihnen erworbenen Hunde seien eine Art finanzielle "Pfand", bei der der Züchter verpflichtet sei, sie auszuzahlen - dass Menschen glaubten, ihr gekaufter Hund könnte wie eine finanzielle Rücklage behandelt werden, bei der der Züchter eine Art Rückkaufgarantie bietet. Die Rücknahme erfolgt stets kostenfrei, und ich erhebe ebenso keinerlei Gebühren von den Interessenten für die erwachsenen Hunde oder Welpen, die ich zurücknehme und für die ich ein neues Zuhause suchen muss. Meine Politik der Rücknahme ist ausnahmslos - für alle beteiligten - unentgeltlich, denn mein Hauptanliegen ist das Wohl der Hunde.
Zurück zum vorherigen Thema: In der Regel ist es sehr unwahrscheinlich, dass Hunde mit Stammbaum in Tierheimen anzutreffen sind. Mein Punkt ist vielmehr, dass verantwortungsvolle Züchter immer bereitstehen, um ihre Hunde aufzunehmen, bevor diese in ein Tierheim gelangen müssen.
Sogenannte Tierschützer
Denn Eine staatlich anerkannte Ausbildung oder ein Studium zum "Tierschützer" gibt es in Deutschland nicht.
Tierschutzorganisationen / selbsternannte Tierschützer, die ausländische Straßen- und Problemhunde nach Deutschland bringen, kritisieren oft seriöse Züchter und fordern, dass diese ihre Arbeit einstellen sollten, bis alle jetzt existierenden Hunde ein Zuhause gefunden haben oder gestorben sind. Diese Forderung übersieht jedoch die langfristigen Konsequenzen für die seriöse Zucht, die über Jahrhunderte Krankheiten reduziert und Rassemerkmale verbessert hat. Ein Hund mit Stammbaum von einem seriösen Züchter hat eine um ein zigfach geringere Wahrscheinlichkeit, erbliche Krankheiten zu entwickeln. Ein vollständiger Stopp der seriösen Zucht für nur zehn Jahre würde die mühsame Arbeit von Jahrhunderten zunichtemachen und zu einem Überhang an kranken Mischlingen führen. Eine strengere Regulierung unseriöser Vermehrer und Importpraktiken wäre effektiver. Die Entscheidung, welche Praktiken unterstützt werden, liegt bei den Käufern.