
Mit der Zeit „vergisst" der kleine Malteser Hund, dass er eigentlich müde ist, und der Grundstein für hyperaktives Verhalten ist gelegt. Der kleine Malteser Hund kommt nur noch schwer zur Ruhe und ist scheinbar unermüdlich.
Ich möchte hier noch einmal darauf hinweisen, dass es essenziell wichtig ist, dass ein Malteser Hund eigene Hundebox / Hundeplatz hat. Oft hört man von Besitzern, dass ihr Malteser Hund nur im Bett / auf der Couch schläft und deshalb keinen eigenen Platz braucht. Es spricht nichts dagegen aber um sich wirklich entspannt und ungestört ausruhen zu können, braucht ein kleine Malteser Hund daher zusätzlich eigene Rückzugsmöglichkeit. Hier darf er nicht gestört werden.
Ein alltagstauglicher Malteser Hund zeichnet sich vor allem durch eine gute Selbstkontrolle aus. Um auf gelernte Signale seines Besitzers zu reagieren, muss ein Malteser Hund in der Lage sein, bewusste Entscheidungen zu treffen. Je höher das Erregungszustand, desto mehr werden jedoch gelerntes Verhalten und bewusste Entscheidungen "vergessen" und stattdessen kommten Instinkten zum Vorschein.
Der Malteser Welpe soll so früh wie möglich sein Hemmsystem weiter ausbilden. Je intensiver die Selbstkontrolle geschult wird, desto leichter wird sich der Malteser Welpe nach einer aufregenden Situation wieder abregen und bald von Anfang an relaxt bleiben.
Die Selbstkontrolle des Malteser Welpen wird zum Beispiel trainiert, wenn man das bereits beschriebene Coolbleiben beim Anblick von Bewegungsreizen übt.

Der kleine Malteser Hund muss lernen, brav zu sitzen usw.. Geschult wird die Selbstkontrolle durch Spielkontrollübungen, Duldungsübungen, Gehorsamsübungen wie Bleib, Platz und Sitz sowie in allen möglichen anderen Situationen, in denen sich der Welpe zusammenreißen muss, um erfolgreich zu sein.

Es gibt Situationen im Alltag, in denen ein Malteser Hund sehr aufgeregt ist und schlecht oder gar nicht mehr auf der Besitzer reagieren kann. Diese hohe Erregung kann verschiedene Ursachen haben: Angst, Aggression, eine sehr
große Ablenkung oder Stress, um nur einige Beispiele zu nennen.
Genau hier setzen wir mit der konditionierten Entspannung an. Können wir den Malteser Hund in diesen Situationen dazu bringen, sich zumindest minimal zu entspannen, wird er wieder ansprechbar, denn die Erregung wird gesenkt. Unser Hund kommt wieder im bewussten Teil seines Gehirns an, kann uns wahrnehmen und erlerntes Verhalten zeigen. Lernen kann wieder stattfinden.
„Mein Malteser Hund freut sich doch nur"
Wenn sich ein Malteser Hund übermäßig darüber freut, wenn sein Mensch beispielsweise nach Hause kommt, schließen viele Malteser Halter daraus, dass sie für ihn besonders wichtig sind. Doch oft sind es gerade die Malteser Hunde, die ihrem Menschen
gegenüber sehr aufdringlich sind, die sich dann im Freilauf kaum mehr für ihn interessieren. Denn Malteser Hunde zeigen ihren Respekt und Zuneigung niemals durch so ein aufdringliches Verhalten. Ganz im Gegenteil: Ein Malteser Hund, der seinen Halter respektiert, nähert sich ihm nicht übertrieben aufgeregt oder gar stürmisch, vielmehr wahrt er dann dessen Raum und fragt durch Blickkontakt.

Entspannung ist trainierbar:
Der Malteser Hund wird auf dieses Wort (oder optisches Signal) hin nicht umfallen und einschlafen obwohl das sicher manchmal praktisch wäre. Ein Entspannungswort(signal) kann uns dennoch helfen, den Malteser Hund aus einer sehr hohen Erregungszustand so zu entspannen, dass er in den normalen (bewussten) denkenden Teilen seines Gehirns agieren kann und wieder gut ansprechbar wird.
Trainingsaufbau:
Das Entspannungs-Signal wird beim Training immer nur dann gegeben, wenn der Malteser Hund sich gerade von selbst entspannt. Z.B. wenn der Malteser Hund sich hinlegt und kurz vor dem Einschlafen ist. Immer wenn der Malteser Hund beginnt, ein entspanntes Verhalten zu zeigen, wird das Wort gesagt/Objekt gezeigt/Duft verbreitet. Gleichzeitig kann ein Handtuch oder eine Decke - evtl. mit einem aufgetragenen Duft - in seine Nähe gelegt werden. Diese Signale(Wort, Objeckt, Duft) sind selbstverständlich kombinierbar. Ein Signal Wort bietet den klaren Vorteil, dass es immer zur Hand ist, Der Malteser Hund verknüpft die beiden Dinge (Signal und Enspannung) erst einmal unbewusst miteinander. Ein »bewusster«, also willentlich steuerbarer Lernvorgang findet hier nicht statt.
Ebenso können Handtuch, Decke und/oder Duft wie bereits beschrieben vor dem direkten Entspannen z.B. nach dem Spiel gezeigt/gesagt werden. Auch hier gilt: je öfter, desto besser. Idealerweise gibt es keine (entspannenden) Streicheleinheiten mehr, ohne dem Malteser Hund vorher das Signal-Wort zur Entspannung zu geben.
Die wichtigste Voraussetzung für die Entspannung Ihres Malteser Hundes ist aber vor allem Ihre eigene Einstellung als Besitzer. Je ausgeglichener sind Sie, der Hundebesitzer, desto entspannter der Malteser Hund.
Seien Sie immer ein ruhiges Vorbild. Es ist wichtig das Sie Souveränität auszustrahlen. Für uns Menschen ist das bestimmt nicht immer einfach. Wenn Sie vornerein wissen, dass Ihr Malteser Hund in bestimmten Situationen daneben oder ängstlich reagiert, sei es beim Klingeln an der Tü oder Hundebegegnungen, dann sind Sie als Malteser Hundebesitzer in diesen Situationen ebenfalls beunruhigt, zucken zusammen und haben die Schlimmste Bilder zuvor erlebter Szenarien im
Kopf. Damit beeinflussen Sie Ihren Hund zusäzlich Negativ.

Wenn Sie als Hundebbesitzer möchten, dass Ihr Malteser Hund einiges gelassener wird, ist auch Ihre Einstellung ein sehr wichtiger Faktor. Es lohnt sich immer, daran zu arbeiten. Versuchen Sie bitte, Ihren Malteser Hund genauso
zu sehen, wie Sie es wünschen. Oft fixieren wir uns auf das, was uns nicht passt, und je intensiver wir unsere Gedanken darauf fokussieren, umso intensiver und öffter erleben wir das Problem. Da ist es doch viel hilfreicher, sich genau das vorzustellen, was man gerne möchte und lieber sehen/erleben würde.